Die Modetrends in den 1920er Jahren kamen aus Paris. Die Frauen in den 20er Jahren verabschiedeten sich von geschnürten Korsetts und schweren Kleidern. Lockere Kleidung war angesagt, die nicht mehr figurbetont war, aber dennoch sexy.
Die Taille wurde nicht mehr betont und die Kleider hatten eine Drop-Taille. Die Taille bei Kleidern hing auf der Hüfte. Der Rock ging bis zum Knöchel oder bis unter das Knie, aber das Knie war immer bedeckt.
Frauen trugen niedrig-taillierte Kleider, den ganzen Tag lang und dazu einen Glockenhut. Viele Frauen trugen die Haare viel kürzer als in den Jahrzehnten davor, ein “Bob” war angesagt. Auch am Abend waren die Kleider geradlinig und die kürzeren Röcke ermöglichten das Tanzen zu dem neusten Hit “Charleston”. So hatten die Frauen Bewegungsfreiheit.
Bei reiferen Semestern war der Rock knöchellang und der wilde Charleston war eher den jüngeren vorbehalten. Aber elegant und reich bestickt waren vor allem die Abendkleider.
Die Entwicklung neuer Stoffe für Kleidung beeinflusste die Mode der 1920er Jahre. Natürliche Stoffe wie Baumwolle und Wolle konnte sich jeder leisten und sie waren reichlich auf dem Markt. Seide dagegen war teuer und sehr begehrt. Aber in Frankreich – und auch im Rest von Europa – hielt die Kunstseide Einzug und machte diesen Stoff erschwinglicher. Schöne Kleider der 1920er Jahre in allen Größen, Farben und Längen finden Sie in unserem Shop*.
Obwohl einfache Schnitte und natürliche Stoffe das tägliche Straßenbild prägten, waren die 1920er Jahre auch für ihren Luxus bekannt. Teure Stoffe wie Samt, Seide und Satin wurden von Haute-Couture-Schneidern bevorzugt. Die billigere Variante aus synthetischen Stoffen gab es in den Kaufhäusern.
Die “neue Frau”
Frauen in kurzen Kleidern, oft auch rauchend, und ein Bubikopf sind das neue Schönheitsideal: frech und androgyn. Während viele Männer die neue Art bewundern und hemmungslos flirten gibt es natürlich auch die Gegner der “Flapper”-Frauen. Flapper leitet sich von flattern und flatterhaft ab. Die Gegner beklagen den Verfall von Sitten und Traditionen und können dem androgynen Look der Frauen nichts abgewinnen.
Doch die Frauen sind unabhängiger und können sich die Mode selbst leisten. Viele Männer sind im 1. Weltkrieg gefallen. Die Frauen gehen arbeiten und verdienen nun ihr eigenes Geld.
Accessoires sind wichtig
Der Cloche-Hut (Glockenhut) ist eines der wichtigsten Accessoires der 1920er Jahre, denn der kurze Bob-Haarschnitt muss betont werden. Die Hutmacher blühen auf und erleben ein Jahrzehnt der guten Geschäfte.
Noch interessanter werden Schuhe. Denn die kürzeren Kleider zeigen die Füße der Frauen zum ersten Mal, die bisher unter bodenlangen Kleidern verborgen waren. Die Schuhe wurden offener und meist mit einem Riemchen oder einem T-Riemchen gehalten, denn beim Charleston wurden die beide hoch geschwungen und man wollte nicht seinen lockeren Schuh quer durch den Tanzsaal katapultieren.
Vervollständigt wurde der Look durch lange Perlenketten, oft in mehreren Schichten. Sie waren damals billig und lenkten nicht von den prächtigen Abendkleidern ab.
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Das schnelle Ende
Die Weltwirtschaftskrise 1929 und vor allem die Machtübernahme der Nationalsozialisten setzten dem wilden Treiben ein Ende. Das Geld wurde knapp und konnte nicht mehr in den Nachtclubs ausgegeben werden. Außerdem propagierten die Nazis ein traditionelles Frauenbild, das die Frau am Herd und bei der Kindererziehung sah.